Die Angliederung an die Bayer-Kulturabteilung erfolgt schließlich am 18. November 1951. Fortan heißt der Verein Mandolinen-Orchester Bayer Leverkusen (MOB).
Die nachträgliche Aufnahme in das Förderprogramm von Bayer ist eine große Ausnahme. Das MOB ist nämlich, anders als die meisten Vereine von Bayer, ursprünglich nicht als Werksverein gegründet worden. Das Orchester überzeuge aber mit großem Enthusiasmus und mit viel Idealismus – das verdiene besondere Anerkennung, so begründet die Bayer-Kulturabteilung ihre Entscheidung bei einem Festakt im Erholungshaus, dem Konzerthaus der Bayer AG.
In den folgenden Jahren erlebt das MOB seine erste Blütezeit mit vielen eigenen Konzerten. Das Orchester arbeitet regelmäßig mit anderen Bayer-Ensembles zusammen und gibt viele Konzerte im Erholungshaus.
In diesen Jahren zählt das MOB rund 40 aktive Mitglieder. Der Verein versucht in dieser Zeit auch eigenen Nachwuchs auszubilden und zu fördern. Der erhoffte Zuwachs an jüngeren Mitgliedern bleibt allerdings aus, weswegen das MOB ab Mitte der 1960er Jahre seine wohl schwierigste Phase in der eigenen Vereinsgeschichte nach dem 2. Weltkrieg durchlebt.
Bange Jahre: Wie soll es mit dem Orchester weitergehen?
Dem MOB gehen die Mitglieder aus. Eigene Konzerte, ja sogar die Mitwirkung bei Veranstaltungen anderer Vereine sind bald nicht mehr möglich.
Ähnlich ergeht es auch dem Mandolinen-Orchester Köln-Dünnwald aus der Nachbargemeinde Leverkusens. Hans Kienitz leitet auch dieses Orchester, weswegen nun beide Ensembles gemeinsam proben und Konzerte miteinander veranstalten. Nach und nach wachsen die beiden Orchester zusammen. Dieser Zusammenschluss ermöglicht erstmal wieder eigene Probenarbeit sowie kleinere Auftritte unter dem Namen Mandolinen-Orchester Bayer. Doch der Zuwachs an neuen Mitgliedern hält nicht lange an. Es fehlen vor allem Jüngere.
Den vorläufigen Tiefpunkt erreicht das MOB dann zum 50-jährigen Bestehen im Jahr 1971. Fünf Mitglieder zählt das Orchester gerade mal. Die wöchentliche Probe findet im Wohnzimmer des Orchestermitglieds Karl Schäfer statt. Man muss nur die Zimmertür aushängen, damit alle Platz finden. Dies ist aber auch schon der einzige Raum, den das Orchester in dieser Zeit in der Lage ist zu füllen. Soll es das jetzt gewesen sein? Die Überlegung, das MOB komplett aufzulösen, ist keine Option. Ein so traditionsreicher und um die Pflege der Mandolinenmusik bemühter Verein muss weiterleben! Da sind sich die noch wenigen Mitglieder einig.
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