Endlich geht es aufwärts

Die sauren Jahre sind zum Glück nicht von langer Dauer. Es kommen neue Mitglieder. Ab dem Jahr 1975 veranstaltet das MOB wieder erste eigene Konzerte. Den Startschuss dafür gibt ein gemeinsames Konzert mit dem Kölner-Sängerkreis 1866 im Vereinshaus des Bayer-Gartenbauvereins in Köln-Flittard. 

Konzert im Vereinshaus des Bayer-Gartenbauvereins in Köln-Flittard (1975).

Auch künstlerisch richtet sich das MOB jetzt neu aus. Hans Kienitz übergibt nach 54-jähriger Dirigententätigkeit die Leitung an den Musiktherapeuten und Sonderschullehrer Klaus-Benedikt Müller. In seinen Programmen verfolgt Müller eine sehr viel klassischere Linie. Das Orchester spielt jetzt Werke von Beethoven und Mozart sowie italienische Originalkompositionen für Mandoline aus ihrer Blütezeit um die Wende des 18. Jahrhunderts. Mit Klaus Benedikt Müller gelingt der erhoffte Aufschwung, und das Orchester unternimmt auch erste Konzertreisen nach Bayern und in die Schweiz. 

Ein eigenes Nachwuchsorchester entsteht

Auch die Idee, ein eigenes Nachwuchsorchester aufleben zu lassen, greift das MOB wieder auf. Diesmal soll es allerdings etwas professioneller sein. Mit dem Ziel, den eigenen Nachwuchs zu fördern, gründet das MOB 1978 ein Jugend-Mandolinen-Orchester, dessen sich die diplomierte Mandolinenlehrerin und Konzertmeisterin Renate Steuber annimmt. Die Jugendlichen erhalten von ihr qualifizierten Einzelunterricht.

Mit viel Energie formt Renate Steuber einen eigenständigen Spielkreis, der bei Konzerten des „großen“ Orchesters auftritt. Schließlich ist dieses Jugend-MOB sogar soweit, dass es eigene Konzerte geben kann. Viele Nachwuchsspieler schaffen auch tatsächlich den Sprung zu den Großen, wovon der Verein noch viele Jahre profitiert. 

Wechsel der künstlerischen Leitung und viele Konzertreisen 

Nach siebenjähriger Dirigententätigkeit übergibt Klaus-Benedikt Müller im Jahr 1983 die künstlerische Leitung an Fred Witt, Dozent an der Musikschule Dortmund. Müller zieht es in die Schweiz, wo er fortan als Musiktherapeut arbeiten möchte.

Mit Fred Witt hat das Orchester das erste Mal einen professionellen Musiker als Dirigenten. Fred Witt ist Hessischer Landesmusikleiter des Bundes Deutsche Zupfmusik und hat bereits viele Konzerte in Rundfunk und Fernsehen, teilweise auch im Ausland, gegeben. Mit ihm wendet sich das MOB moderneren Stücken zu. Die Programme verbinden populäre mit klassischen Werken und das Orchester spielt auch eigene Kompositionen von Witt selbst.

Auch außerhalb der Probe gemeinsam musizieren (Konzertreise nach Logroño 1987).

Mit Fred Witt unternimmt das MOB in den nächsten Jahren verstärkt Konzertreisen, innerhalb Deutschlands und auch ins europäische Ausland, u.a. nach Logroño (Spanien, 1987) und

zum internationalen Zupfmusiktreffen nach Prag (ehemals Tschechoslowakei 1990).

Konzertreise Logroño (1987).

Bis zum Jahr 1990 ist Fred Witt Dirigent des MOB. Danach übergibt er an seinen Sohn Michael. Gemeinsam bestreiten sie im Herbst das Jahreskonzert, bei dem diesmal auch der Leverkusener Kinderchor auftritt. Zunächst am Kontrabass, danach als Dirigent übernimmt Michael Witt beim Konzert dann die Leitung des Orchesters.

Michael Witts Dirigententätigkeit beim MOB ist allerdings nur von kurzer Dauer. Ein Jahr nachdem er das Orchester übernommen hat, übergibt er die künstlerische Leitung an Detlef Tewes. Dieser muss sich in seine neue Tätigkeit sehr schnell einfinden, denn er übernimmt das Orchester unmittelbar vor dessen Teilnahme beim „3. Orchesterwettbewerb NRW 1991“ in Wuppertal.

Da Michael Witt diesen Auftritt aus gesundheitlichen Gründen absagen muss, erklärt sich Detlef Tewes kurzerhand dazu bereit, die Leitung des Orchesters sofort zu übernehmen. Mit nur drei Proben unter seiner Leitung nimmt das MOB am Wettbewerb teil. Und das mit sehr großem Erfolg: Es erspielt sich einen ersten Preis. Ein sehr gelungener Einstieg in eine gemeinsame Zusammenarbeit, die bis heute noch andauert.

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